FOTO KUNST

FOTOGRAFIA D'ARTE

ausstellungsprojekte – eine auswahl

Ein Küchenstück mit Kleingetier

Im heißen Sommer des Vorjahres dümpelte ein Goldfisch an der Wasseroberfläche im Teich. Hatte er der Hitze nicht standgehalten? War er einfach alt und schwach geworden, wie es auch unter Fischen vorkommen mag? Schön sah er aus, als ich ihn barg und auf eine feste Unterlage bettete, Rottöne im Schuppengewand, die Augen blickten mich an. Er sollte ein Portrait bekommen, bevor ich ihn begrub.

Nell’estate torrida dell’anno scorso un pesce rosso affiorò sull’acqua dello stagno, senza vita. Non aveva resistito al calore? Era semplicemente invecchiato e morto per debolezza, che può capitare anche ai pesci? Era bello quando lo recuperai e posi su un fondo solido, rossiccio il suo tessuto di scaglie, i suoi occhi mi fissavano. Meritava un ritratto prima di seppellirlo.

In fremden Räumen 

Meine Räume sind reale und philosophische Räume, die Behausung bedeuten. Schutz und Geborgenheit, gleichermaßen aber Begrenzung und Geschlossenheit. Die Übergänge von Innen- und Außenräumen  sind sensibel: Fenster, Türen, Vorhänge, Luken gewähren Ausblicke, Einblicke, Durchlässigkeit ist möglich, manchmal unerwünscht, manchmal bedrohlich. Oft aber geht die Sehnsucht über diese sensible Grenze nach außen, spürt weiten Räumen nach, will unbegrenzt sein.

Altrove è transito e confine.

A volte presenta il confronto con l´estraneo ma anche l´incontro con l´altro dentro e intorno a noi. Altrove non sempre è molto lontano. L´altro luogo, oltre il conosciuto e familiare, può muovere la curiosità, ma anche provocare un disagio. Aldilà del confine – altrove – si presentano scenari complessi sia dalle nostre parti sia in terre straniere.

SALVATORE

Ein Maulwurf bin ich.

„Salvatore sagt von sich „ein Maulwurf bin ich”, und: „der Maulwurf ist ein erstaunliches Tier. Er lebt ausschließlich unter Tage in weit verzweigten, selbst geschaufelten Gangsystemen.” Und dieses Verzweigte trifft auch auf das Kompositionsprinzip des Textes zu. Auf wenigen Seiten wird ein ganzes Leben erzählt. Es geht um nicht weniger als die Liebe und den Tod. Weit auseinanderliegende Situationen werden verknüpft, gekonnt werden Themen wiederholt und variiert, es werden unterschiedliche Motive aufeinander bezogen und gegeneinander geschnitten. (…)”

Sono una talpa, sai. 

Salvatore dice di sé “Sono una talpa, sai”, e prosegue: “Sai, la talpa è un animale stupefacente. Vive esclusivamente nel sottosuolo, in sistemi di gallerie ampiamente ramificati che si è scavata da sé.” E questo rimando alla ramificazione incarna anche il principio compositivo del testo stesso. In poche pagine viene raccontata una vita intera. Sono in gioco nientemeno che amore e morte. Vengono creati legami tra situazioni molto distanti tra loro, in modo sapiente vengono ripetuti e variati i temi, motivi diversi vengono messi in relazione reciproca e montati l’uno contro l’altro. (…)”

GUNGANO

Gungano

Wir wohnten nur kurz in Gungano. Es war eine Zeit des Übergangs. Den Schlüssel zum Eingangstor entdeckte ich im Teich zwischen den Fischen. Seither verwahre ich ihn in einer goldenen Schatulle.

MINIMUM

Jetzt. Das Nichtmitmachen. Das Langsame. Das Stillhalten. Die Wende. Das Abgründige. Die Beschränkung. Das Hindernis. Das Scheitern. Folgen und Auswirkungen. Aber auch: Alternativen zum Wachstum. Gegenwelten. Entschleunigung.

Minimum. Ciò che mi interessa è questo: come stiamo noi esseri umani in un’epoca in cui tutto dovrebbe essere efficiente e proiettato verso il futuro? Ci chiediamo quali sono gli effetti di un mondo basato su progresso e prestazione, in cui tutto ruota attorno ai valori materiali. Dove finiscono in questa ottica le persone non conformi a queste norme sociali, non disposte a seguire questo ritmo e a soddisfare tali esigenze, colpite da un destino tragico, gli anziani e i malati, oppure i bambini che non possono reggere questo ritmo. La lentezza, il fermarsi, la quiete, il vortice, il limite, l’astensione, l’ostacolo, il fallimento. Conseguenze ed effetti della crescita, ma anche alternative alla crescita, realtà antagoniste, decrescita.

WINTERKOLLEKTION

Fundstücke für einen Sterbenden. Da lag mein Pinsel in einer Ecke und füllte sich mit der Farbe Gold. Leuchtendes, fettes, warmes, cremiges Gold. Wetterfestes und lichtechtes Gold. Blassgold, mit Wasser verdünnbar. Reiches Gold, oro ricco, barockes Gold. Goldmedaillengold. Heiligenscheingold. Weihnachtspapiergold, das Gold der Armbanduhr, des Ohrrings, des Colliers. Königskronengold.

Wir  arbeiten uns am Rhizom entlang. 

Das Leben selbst erscheint uns zuweilen als unendliches Rhizom, das nach allen Seiten wächst und sich ausdehnt, unüberschaubar wird, da anfängt und dort aufhört oder umgekehrt. Es kommt da und vergeht dort, verliert sich in Windungen, Verknotungen, verwirrt sich in Knäueln, Irrungen, Labyrinthen. Unberechenbar. Unbezwingbar. Zwingend. Ein einziges großes Netz letztlich, das uns alle und alles umschließt.